Die Corona-Pandemie in Ruanda.

8. August 2020

Antwort von Pater Danko Litrić.

Liebe Frau Seidel,
Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich den 10.000 Euro, die Sie mir am 27. July geschickt haben, wie gewöhnlich, in guter Ordnung bekommen habe. Es wurde keine Verlust dabei, ohne Gebühren sind getauscht auf mein Konto geschickt.
Wie ich Ihnen früher geschrieben habe, im diesem Moment, alles ist noch für Nahrung entscheidet. Man weiß noch nicht wann die Schulen öffnen werden.
In der Name von meinen Mitbrüdern und allen die mit mir für die Arme arbeiten, sage ich den allen Mitgliedern der Aktion Solidarität, wie auch den allen euren und unseren Freuden ein HERZLICHES DANK. Lieber Gotte segnet Alle!

Dankbarer P. Danko Litrić



30. Juli 2020

Antwort von Dr. Uta Elisabeth Düll.

Liebe Frau Seidel und alle Freunde!
Unsere Missionsprokura hat mir den Eingang der Spende für Notlagen in der CoronaZeit bestätigt, so dass ich darüber verfügen kann. Heute habe ich erst mal Milchpulver für Neugeborene gekauft. Derzeit brauchen wir fast täglich eine Dose, so dass die Vorräte, die mir Gerda Ondrusec immer schickt rasend schnell aufgebraucht sind. Für die älteren Notleidenden, werden wir auch gleich Reis, Bohnen und Sorghomehl bestellen, so dass wir helfen können. Ganz herzlichen Dank.

Mit herzlichen Grüßen Uta E. Düll



29. Juni 2020

Eine akute Hungersnot bedroht die Menschen in Ruanda.

Mit den Spenden werden Lebensmittel gekauft.

Ein Hilfeschrei aus Ruanda erreicht die Aktion Solidarität: Wegen der harten Corona- Einschränkungen sind die Menschen dort von einer akuten Hungersnot betroffen.

In vielen Ländern Afrikas ist durch die Corona-Pandemie und die damit Verbundenen Ausgangsbeschränkungen eine Notsituation entstanden. Mit einem Hilferuf wenden sich Organisationspartnerin Dr. Uta Düll, die ein Krankenhaus in Gikongo betreibt, und Pater Danko vom Salesianerorden in Kimihurura an die Aktion Solidarität. Die Ausgangsbeschränkungen seien in Ruanda sehr streng. Niemand dürfe das Haus verlassen, auch nicht zu Fuß. Der Handel sei blockiert, Läden und Märkte sowie Kirchen und Schulen seien geschlossen. Besonders für die Kinder sei die Lage dramatisch: Keine Schule, keine tägliche Mahlzeit. Besonders den armen Menschen fällt durch die Ausgangsbeschränkung das Einkommen weg, sie können nichts zu Essen kaufen. Hungersnöte gab es in Ruanda schon öfter, aber so schlimm war es noch nie!

Um schnell zu helfen, hat die Tirschenreuther Hilfsorganisation alle Spenden- und Patenschaftsgelder, die sich in letzter Zeit angesammelt haben, an Pater Danko und Uta Düll, überwiesen. Jeder Cent kommt zu 100 Prozent in Ruanda an. Die Spende im niedrigen fünfstelligen Bereich verwenden die Partner vor Ort hauptsächlich für Lebensmittel wie Mais, Reis, Bohnen, Zucker. Auch Hygieneartikel wie Seife wird davon gekauft. Mit der Zuwendung aus dem Stiftland wird das Krankenhaus betriebsbereit gehalten - mit dem Geld werden ebenfalls Lebensmittel für die Programme unterernährter Kinder und Medikamente angeschafft.

Erste Priorität der Verantwortlichen sei, den Hunger zu stillen. Während in Europa die Wirtschaft langsam wieder angekurbelt wird und man mit der Aufarbeitung der Folgen des Virus beschäftigt ist, steht der Corona-Ausbruch in Afrika wohl erst noch bevor. Wenn das Virus dort ankommt, sind die Menschen schon durch die Hungersnot geschwächt.

Jahrzehntelang arbeitete die Tirschenreuther Hilfsorganisation mit den Partnern darauf hin, durch die Spenden Berufsausbildungen zu finanzieren und schulische Bildung zu unterstützen. Corona machte alles zunichte. In Afrika erholen sich die Länder nicht so schnell von Corona. Bis dort wieder Normalzustand herrscht, dauert es Jahre.



21. Juni 2020

E-Mail von Pater Danko Litrić.

Liebe Frau Seidel,
Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich den 10.000 Euro, die Sie mir geschickt haben, in gute Ordnung bekommen habe. Es wurde keine Verlust dabei, ohne Gebühren sind getauscht auf mein Konto geschickt.
Es ist eine sehr große Hilfe für viele von unseren armen Leuten, für denen wir müssen kümmern die in einer sehr schwerer Situation leben. Im diesem Moment, alles ist für Nahrung entscheidet.
In der Name von meinen Mitbrüdern und allen die mit mir für die Arme arbeiten, sage ich den allen Mitgliedern der Aktion Solidarität, wie auch den allen euren und unseren Freuden ein HERZLICHES DANK. Lieber Gotte segnet Alle!

Dankbarer P. Danko Litrić



11. Juni 2020

E-Mail von Dr. Uta Elisabeth Düll.

Liebe Frau Seidel und alle Freunde in Tischenreuth,
ganz herzlich will ich mich schon mal für die Hilfe für unsere hungernden Menschen danken. Wie Sie vielleicht aus der Presse wissen, ist bei uns Corona noch nicht vorbei und vielleicht noch nicht mal auf dem Höhepunkt ... Auf jeden Fall leiden die Menschen durch den Look-down, und da sind wir froh, dass wir weiterhin großzügig helfen können. Wie Sie wissen, tun wir dies schon seit Beginn der Krise. Wir sind Ihnen dankbar, dass Sie uns helfen, dass wir dies weiterhin tun können. Vor allem ältere Menschen, Kranke, Alleinstehende sind von den Folgen am meisten betroffen. Wir sehen ausgehungerte Gestalten, wie wir sie schon lange nicht mehr sahen. Danke, dass Sie den Menschen Hoffnung schenken.

Herzliche Grüße Uta E. Düll



3. Juni 2020

Hilferuf von Dr. Uta Elisabeth Düll.

Liebe Freunde und Förderer in Tirschenreuth,
einen herzlichen Gruß aus Rwanda.

Während bei Ihnen Corona so langsam in die Phase der Post-Corona und der Aufarbeitung der v.a. wirtschaftlichen Folgen geht, stehen wir wohl noch vor dem Ausbruch. Unsere Regierung versucht zwar durch eine strickte Abriegelung die Ausbreitung zu limitieren, doch kann man ein Land nicht ewig „eingesperrt“ lassen.
So versucht man seit dieser Woche, die Bewegungsfreiheit wieder etwas lockerer zu lassen, doch die „Gefahr“ kommt von den Nachbarstaaten. Die Grenzen sind zwar offiziell geschlossen, doch das Leben geht natürlich über die Grenze weiter, denn Handel und sonstiger Austausch ist für die grenznahe Bevölkerung lebensnotwendig. So werden immer mehr Fälle v.a. an diesen Grenzübergängen diagnostiziert. Für mich ist es eine Frage der Zeit, wann das ins Land rein „schwappt“. Und was das heißt, wissen Sie in Tirschenreuth wohl am allerbesten.
Bereits bei den bisherigen Ausgangssperren (Blockierung von Handel, Fortbewegung mit Motorradtaxi, Schließen von Märkten, Kirchen, Schulen, Restaurants, kleinen Läden …) hat die Bevölkerung sehr gelitten. Die täglichen kleinen Einkünfte vielen weg. Und Hunger ist für viele wieder eine Realität geworden. In den ersten Wochen bekamen wir über die Botschaft einen Fond von 5.000 €, mit denen wir 250 Patienten, arme Familien und v.a. alleinstehende, arme, alte Menschen mit je 10 kg Reis, Bohnen und Seife helfen konnten.
Dürfte ich so bei Ihnen anfragen, ob Sie evtl. noch etwas diese Not lindern könnten? Wie wir sehen, ist das Problem noch nicht gelöst und steht noch vor uns. Mit 5.000 € könnten Sie uns helfen, einen weiteren Monat diese Menschen zu unterstützen. Aber auch eine kleinere Summe würde schon für einen Teil der Menschen weiter helfen.
Mit Ihrer letzten Zuwendung haben Sie uns schon gut geholfen, v.a. das Krankenhaus weiter betriebsbereit zu halten: Medikamente, Gehälter ... und Lebensmittel für die Programme der unterernährten Kinder.

Mit herzlichen Grüßen und in Erwartung Ihrer Antwort
Ihre Uta Düll



Pfingsten 2020

Schrei aus Afrika – Rwanda!

Nachdem ich gehört habe, dass meine Kollegen-Missionare in etlichen Zeitungen über die Lage bei Ihnen in anderen Afrikanischen Ländern berichtet haben, möchte auch ich die derzeitige Situation in Rwanda, meiner zweiten Heimat, schildern, die ähnlich in ganz Afrika ist.
Wie überall, müssen auch die Menschen bei uns wegen Corona in Ihren Häusern bleiben. Das Verbot ist in Rwanda sehr streng. Keiner darf das Haus verlassen, auch nicht zu Fuß. Eine Ausnahme gibt es nur, wenn jemand Geld hat, um Lebensmittel oder Medikamente zu kaufen. Das ist besonders schwer für Arme: Sie haben keinen Vorrat im Haus und kein Geld und sie können nichts verdienen. Es gibt sogar Menschen, die ihr Haus verlassen, um ins Gefängnis zu kommen, in der Hoffnung dort wenigstens einmal am Tag etwas gekochten Mais zu erhalten. Aber zu Hause bleibt die Frau mit den Kindern – ohne irgendetwas. Ehe sie Corona erreicht, werden sie verhungern!
„Es ist schwer, satt unter Hungernden zu sein“ sagte ich, als ich vor vielen Jahren nach Rwanda kam – aber jetzt ist es noch viel schwerer! Laufend läutet das Telefon oder kommt die Bitte: Wir haben Hunger und nichts zu essen – erbarmt euch! Es sind Bekannte und Unbekannte. Ich versuche arme Freunde zu erreichen – vergeblich! Hat ihr Telefon kein Guthaben mehr oder haben sie ihren schweren Kampf schon beendet?!
Vielleicht ist es schwer, für viele in Europa die Situation im entfernten Afrika zu verstehen. Aber wir erleben sie hautnah und können nicht schweigen, rufen und betteln: Liebe Freunde, es handelt sich um Menschen, um hungernde Menschen! Deshalb schreibe ich und hoffe, dass viele meinen Schrei hören!
Dank sei Gott gibt es auch Menschen, die uns Hilfe geschickt haben! Wir verteilen Nahrung an die Ärmsten – aufgeteilt in Stadtteile. Es sind Päckchen mit Reis, Bohnen, Maismehl und wenn möglich etwas Zucker und Seife. In Rwanda sind noch nicht so viele Corona-Kranke (wenn das stimmt?), aber die meisten Menschen sterben durch Unterernährung und Hunger. Es ist bekannt, dass in Afrika viele Menschen an Malaria, Typhus und AIDS sterben. Aber die weitaus größere Zahl stirbt an Unterernährung und Hunger: Tausende in jedem Jahr – Kinder und Erwachsene – und das im 21. Jahrhundert! Vielleicht hilft diese Pandemie, dass die Menschen in der reichen Welt auch diese anderen Nöte in Afrika sehen, in dem Afrika aus dem viel Gold, Diamanten und viele anderen Bodenschätze geschöpft wurden und noch werden.
Bittet mit uns Gott, dass diese Not bald vorüber geht und die Menschen wieder in Frieden leben, arbeiten und in den Kirchen für ihre Wohltäter beten können, für alle, die ihnen in der Not zu Hilfe kamen. Aber auch, dass die Menschen in Europa, Amerika, Australien und anderen reichen Ländern nicht länger taub und blind bleiben vor der schrecklichen Lage in Afrika! Dann könnte „ein Schrei der Freude“ aus Afrika kommen – und ich wäre der glücklichste Mensch! Herr, erbarme dich unser! Mutter Maria, hilf! Gott, der allmächtige beschütze Sie alle!

Ihr dankbarer P. Danko Litrić



7. Mai 2020

P. Danko schreibt:

Liebe Frau Seidel,
Vielen Dank für Ihr Mail mit guten Nachrichten. Ich habe gewartet mit der Antwort, bis alles klar ist. Jetzt kann ich bestimmt die Antworte auf Ihre Fragen geben. 10.000 Euro sind gut auf das Konto von unserer Provinz angekommen. Ohne Gebühren sind getauscht auf mein Konto geschickt. Ich habe zehn Millionen Ruandischen Franken bekommen. Ich schicke es Ihnen im Beilege.
Ich lese über Internet die Nachrichten in der Welt, auch in Deutschland, es gibt überall die große Problemen. Frau Gerta hat mir auch die Nachrichten von dem Tod der Frau Cecile (sie kam öfters mit Frau Gerta nach Kroatien, und hat mir damals ein Volkswagen geschenkt) und Frau Augusta. Mit Dankbarkeit habe ich sofort für sie eine heilige Messe geopfert. Lieber Gott nimmt sie in Himmel, es ist unser Gebet.
In Ruanda ist noch schlimmer als in Europa, wegen Corona Virus. Alle Schulen sind geschlossen. Es ist sehr schwer für die Kinder, besonders in den Städten – sie haben nichts zu tun, können nicht spielen. Die schlimmste ist - sie haben nichts zu essen. Die Eltern können nicht arbeiten um etwas zu verdienen – sie haben keine Reserve, keine Rente, keine Hilfe von der Stadt. Hunger ist schlimmer als Corona Virus. Ihre Hilfe ist gekommen in guten Moment. Wir kaufen die Bonnen, Reis, Mehl, Zucker, Seife ... In unserem Gebiet haben wir circa drei Hundert sehr armen Familien auf der Liste von Caritas. In Muhazi über sie Schwestern helfen wir auch die alte, kranke Leute - es gibt die Kinder und alte Leute auch krank von Kwashiorkork (die Krankheit kommt von Hunger!). Dasselbe ist in anderen Plätzen wo die Schwester von Armen (Amies des pauvres) tätig sind. Jetzt alle Hilfe geht nur für Nahrung, dass die Leute nicht von Hunger sterben.
Vielmals danke ich den Mitgliedern von Solidarität, den allen Freunden und Wohltätern für Ihre Hilfe. Wir werden noch mehr für sie beten, lieber Gott vergelt es Ihnen für Ihre Liebe.

Mit herzlichen Grüßen von Kigali
Dankbarer Pater Danko



2. März 2020

E-Mail von Dr. Uta Elisabeth Düll.

Liebe Frau Seidel,
herzlichen Dank für Ihr Mail, ebenso wie die prompte Überweisung, die bereits auf unserem Dt. Konto heute eingegangen ist, was Ihnen von unserer Missionprokura noch bestätigt werden wird.
Der Container ist bereits seit ca. 2 Wochen aus dem Zoll, unser Teil auch bereits in Gikonko. Soweit ich bisher sehen konnte, ohne größere Schäden oder Inspektionen. Schon mal ganz herzlichen Dank. Zum Auspacken kam ich noch nicht, da derzeit bei uns sehr viel los ist. Außerdem regnet es fast täglich, was das Auspacken im Freien auch etwas behindert. Ich melde mich bei Gelegenheit und bedanke mich im Einzelnen.
Danke für die treue Unterstützung unserer Arbeit hier in Rwanda.

Mit herzlichen Grüßen an das ganze Team
Ihre Uta E. Düll