Offene Briefe 2020

Pater Danko Litrić SDB

Pater Danko Litrić SDB

Rango, 09.01.2021

Liebe Frau Seidel,

Mit dieser Mail schreibe ich Ihnen das erstes Mal in diesem Jahr. Hoffentlich haben Sie dieses Jahr mit guter Gesundheit mit Ihrer Familie angefangen. Ich wünsche Ihnen und allen Mitgliedern der Aktion Solidarität viele Gnaden und Gottes Segen in diesem Jahr.

  1. Danke für den gesamten Weihnachtsbrief einschließlich des Nachrufs von Frau Cäcilia Enders und Frau Auguste Finnie. In dem Brief von Dr. Uta könnt ihr unsere Situation in Ruanda besser verstehen, sie kann viel leichter wie ich im Deutsch beschreiben und vorstellen. Es ist auch gut zu wissen, was sie in der Aktion Solidarität alles tun, in schönem Brief von Frau Ondrusek mit den Beispielen der zwei verstorbenen Mitglieder in letztem Jahr. Ich kenne sie beide persönlich und habe ihre Güte mehrmals erlebt. Wir haben mit unseren Armen zum lieben Herrn für Sie gebetet, dass Er beide bei sich aufnimmt, damit wir alle einmal zusammen sein werden.
  2. Mit großer Dankbarkeit für alle Spenden möchte ich Ihnen mitteilen, dass die Summe von zehn Tausend Euro gut auf mein Konto angekommen ist. Wir benutzen das Geld nach eurem Wunsch für Nahrung und Schulgeld für die Armen. Hier in unserer Pfarrei Rango gibt es viel Armut! Ich habe es gesehen und gefühlt in diesen zwei Monaten, die ich hier erlebt habe.
  3. Der Container ist gut angekommen in Kigali. Am Zoll macht man Nötiges, um ihn in unser Haus Kimihurura zu bringen. Für die Ausladung und Verteilung müssen wir warten, weil wir wieder in Ruanda Lockdown haben. Schade, wir könnten die guten nützlichen Sachen mit unseren Schülern benutzen. Zur Zeit sind alle beide Fachschule in Muhazi (171 Schüler) und hier in Rango (105 Schüler) in Betrieb! Einen herzlichen Dank an alle Paten, die jeden Monat für die armen Kindern spenden, dass sie in die Schule gehen können.

Das ist alles, was ich Ihnen diesmal mitteilen kann. Ich bedanke mich für Ihre große Einsetzung, dass eure Aktion weiter sehr gut funktioniert, trotz allen Schwierigkeiten. Für mich ist es nicht leicht, in der neuer Situation zu wirken, aber ohne Mühe kann man nichts Gutes tun. Ich hoffe, dass wir mit der Hilfe Gottes etwas schaffen für die Armen.

Mit vielen herzlichen Grüßen
Ihr dankbarer P. Danko



Vorstandschaft Aktion Solidarität

Aktion Solidarität

Advent 2020

Liebe Pateneltern, liebe Lehrer und Schüler, liebe Mitglieder,
Helfer, Freunde und Förderer der Aktion Solidarität,

das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu, ein Jahr bei dem so vieles anders war und uns allen durch die Corona-Pandemie viele Einschränkungen gebracht hat. Wir denken an die vielen alleinstehenden Menschen und auch an die Menschen, die in Seniorenheimen und Krankenhäusern wenig Besuche bekommen und an die Sterbenden, die in dieser schwierigen Zeit ihre Angehörigen nicht mehr sehen können. Mit Cäcilia Enders und Auguste Finnie verlor unser Verein im Jahr 2020 zwei ehemals tatkräftige Mitglieder (siehe Nachruf).
Im Verein hat es einen Wechsel gegeben. Durch den Rücktritt von Herrn Karl Mehler musste die Vorstandschaft wieder neu besetzt werden. Wir freuen uns, dass wir mit unserem neuen Mitglied Herrn Oliver Zrenner den Vorstand wieder vervollständigen konnten. Für seine Bereitschaft ein herzliches Dankeschön. Ein persönliches Kennenlernen ist hoffentlich im kommenden Jahr bei einer Mitgliederversammlung wieder möglich. Dann wollen wir auch die „Umwandlung“ des Vereins in einen eingetragenen Verein einleiten, und die notwendige Neuwahl der Vorstandschaft durchführen.
Im Oktober konnten wir wie gewohnt wieder einen Container nach Ruanda schicken. Pater Danko und Dr. Düll werden diese Hilfslieferung mit Nähmaschinen, Werkzeug, Fahrräder, Töpfe, Matratzen, Rollstühlen und medizinischen Hilfsmitteln entgegennehmen und aufteilen. Wie uns Frau Dr. Düll mitteilte, sind nach wie vor mechanische Nähmaschinen sehr gefragt, da in den Dörfern entweder kein Stromanschluss vorhanden ist oder der Strom zu teuer ist. Auch Pfarrer Dosseh von der Pfarrei Pyrbaum konnten wir wieder mit Kleidung, Schuhen und Hilfsgütern unterstützen. Ein Kleintransport mit Winterkleidung und Hilfsgütern wurde nach Obing/Chiemsee gebracht und ist von dort zu Caritasstationen nach Kosovo und Albanien gefahren worden. Wir sind froh, dass diese Hilfslieferungen durch die tatkräftige Unterstützung von Herrn Ewald Oppl (Reparatur und Bereitstellung der Fahrräder) und Herrn Karl-Heinz Meier (Reparatur der Nähmaschinen) weiterhin möglich ist. Informationen rund um den Verein entnehmen Sie bitte der laufend aktualisierten Homepage unter www.aktion-solidaritaet.de
Im Sommer 2020 erhielten wir die Briefe von Dr. Düll und Pater Danko von der schwierigen Lage und der Hungersnot in Ruanda wegen der Corona-Pandemie. Durch Ihre zahlreichen und großherzigen Spenden konnten wir an Pater Danko und Dr. Düll viele Spendengelder weitergeben. Dadurch konnte viel Not und Hunger gelindert werden.
Allen Unterstützern, Spendern und Pateneltern danken wir mit einem aufrichtigen „Vergelt‘s Gott“ und bitten weiterhin um Ihre Unterstützung. Da immer noch eine große Hungersnot wegen der Corona-Pandemie herrscht, werden wir die Spendengelder solange als notwendig zur Ernährung der Ärmsten verwenden.
Wir wünschen Ihnen frohe und besinnliche Weihnachten und ein gesegnetes und gutes neues Jahr. Und bleiben Sie bitte alle gesund!

Für die Aktion Solidarität
Monika Seidel (1. Vorsitzende), Oliver Zrenner (Stv. Vorsitzender),
Werner Fritsch (Schriftführer), Christiane Eschenbeck (Kassiererin),
Geroldine Ondrusek (Beisitzerin)



Pater Danko Litrić SDB

Pater Danko Litrić SDB

Advent 2020

Liebe Freunde und Mitglieder der Aktion Solidarität in Tirschenreuth,

in unserer Gemeinschaft der Salesianer Don Bosco gehört es zu den Regeln, dass jeder in einer leitenden Funktion tätige Mitbruder nach 6 Jahren wieder einen anderen Dienst übernimmt. Im Rahmen dieses Wechsels habe ich meinen Dienst als Direktor unserer Gemeinschaft in Kimihurura/Kigali am Fest Maria Himmelfahrt an einen jüngeren einheimischen Mitbruder übergeben. Die Verabschiedung der Alten und gleichzeitige Einführung der Neuen erfolgte während der Eucharistiefeier, die wegen der Coronabeschränkungen in einem großen Saal stattfand. Nur 30 Personen waren zugelassen, wir durften nicht in die Kirche, keine Trommel und kein Gesang ... Es war ein stilles, trauriges Fest. Ein Abschied ohne Umarmung - mit großen Abstand (2,5 m) aber im Herzen verbunden.
Nach einem kurzen Urlaub in Kroatien bin ich wieder zurück und grüße sie wieder aus Ruanda. Nach den Willen meines Vorgesetzten bin ich von Kimihurura/Kigali nach Rango/Butare umgezogen. Hier war ich schon von 1995-2001 nach dem schrecklichen Krieg 1994 und habe damals allerhand erlebt - auch einen Überfall, den Revolver am Auge - das Messer am Hals. In dieser schweren Nachkriegszeit ist es uns gelungen, eine Berufsschule für arme Mädchen und Jungen aufzubauen. Die älteren Mitglieder der Aktion Solidarität werden sich sicher an die Container erinnern, die sie uns, neben finanzieller Hilfe für Nahrung und Schulmaterial, für die Schule geschickt haben. Dank meiner Mitbrüder funktioniert diese Schule noch immer gut. Ich freue mich, wenn ich sehe, wie die jungen afrikanischen Mitbrüder diese Schule weiterführen, die wir Europäer begonnen haben.
Unsere Gemeinschaft hier besteht aus 6 Mitgliedern - alle sind schwarz. Ich bin der einzige Ältere, der die Jungen unterstützen soll. Unser Haus ist noch immer das gleiche, aber die Schule wurde vergrößert und neue Räume für weitere Berufe geschaffen. Die Mitbrüder meinen, dass wir ein Heim für arme Schüler brauchen, die einen weiten Schulweg haben und hungrig zur Schule kommen. Anfang November hat wieder der Unterricht begonnen, allerdings mit sehr strengen Auflagen: Nur wenige Schüler in den Klassenräumen und es ist nach dem Unterricht kein Spiel auf den Sportplatz erlaubt.
Essensausgabe Rango gehört zur Vorstadt von Butare (neu Huye), eine der größeren Städte in Ruanda. Als ich vor einigen Tagen durch unseren Stadtteil gegangen bin, konnte ich die verschiedenen Reaktionen der Menschen hören: Alte haben sich gefreut, dass ich zurückgekommen bin, einige sagten „Oh wie ist er alt geworden“. Wieder andere sagten, „Du hast dich nicht verändert“, je nachdem wie es jemand sieht und spricht. Einige Alte haben es geschafft, zu uns zu kommen und mir „Urakaza neza“ willkommen zu sagen. Sie erwarten Hilfe, denn ich bin ein Weißer. Viele telefonieren: aus Kigali, aus Muhazi und aus den anderen Orten, wo ich früher war; auch hier aus dieser Pfarrei. Alle klagen: Die Schulen öffnen wieder, aber sie können das Schulgeld nicht bezahlen. Andere haben nichts zu essen und sind hungrig, weil sie nicht arbeiten können ... Das sind so meine ersten Eindrücke aus der alten und neuen Mission Rango. Wie oft in unseren Leben, gleichgültig wo wir leben, mischt sich Schönes mit Traurigen.
Allen die uns in dieser Corona-Pandemie mit Spenden unterstützt haben, möchte ich nochmals mit einem herzlichen „Vergelt‘s Gott“ danken. Mit Hilfe unserer einheimischen Schwestern, der „Freundinnen der Armen“, konnten wir viele arme Familien in Muhazi und Kigali mit Lebensmitteln helfen - aber der Hunger ist noch immer groß. Auch die Sorge für die Schule und die Ärmsten in Muhazi bleibt mir erhalten - mit Hilfe der Schwestern, die dort leben und arbeiten und in ständigen Kontakt mit den Menschen sind, geht alles weiter. Sie werden auch in Zukunft meine „verlängerten Arme“ sein, sich um Schulgeld und Schulspeisung, sowie um Kinder, Kranke, Alte und die Ärmsten kümmern mit Ihrer Unterstützung.
Mit Gotteshilfe wollen wir weitergehen. Ich hoffe weiterhin auf eure Hilfe, damit ich auch im vierzigsten Jahr meines Aufenthaltes in Ruanda diese schöne Arbeit fortsetzen kann. Ihnen allen wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr 2021.

Euer dankbarer
Pater Danko Litrić

P.S. Mit Freude erwarten wir euren Container. Wie immer werde ich mich um die Übernahme des Zolls und die Verteilung kümmern.



Dr. Uta Elisabeth Düll

Dr. Uta Elisabeth Düll

Advent 2020

Liebe Freunde in Tirschenreuth und Umgebung,
liebe Frau Seidel und liebe Frau Ondrusek!

Einen herzlichen Gruß aus Rwanda zu den bevorstehenden Festtagen. Wir wünschen Ihnen und uns, dass wir trotz der diversen Einschränkungen Weihnachten feiern können. Auf das Wesentliche kommt es an!
In Rwanda ist die Lage noch sehr ruhig, wenn auch hier die Zahlen in diesen Tagen steigen, etwas beunruhigend schon. Die erste Welle haben wir gut überstanden, dank sofortigem Lockdown. Durch die Beschränkungen litt die Bevölkerung unter den indirekten Folgen: All die kleinen Jobs fielen weg, die kleinen Verdienstmöglichkeiten, aber auch die Überweisungen an die Familien auf dem Land. Gerade die älteren Menschen litten an Hunger, so waren wir bis heute froh diesen Menschen regelmäßig mit Lebensmittel helfen zu können. Nach Ankunft des Containers in Gikonko haben wir gleich, dank Ihrer Nähmaschinen und diverser Stoffe und Zubehör mit dem Nähen von Masken begonnen. Auch unsere Schüler, die im letzten Jahr eine Nähmaschine zum Abschluss ihrer Nähausbildung in einer nahen technischen Schule bekommen haben, haben wir mit Stoffen, Fäden und Nähanleitungen versorgt, so dass überall Masken-Ateliers entstanden.
Essensausgabe Dieser Tage und besonders in der Weihnachtswoche bekommen alle bedürftigen Patienten einen Sack Reis oder Bohnen mit nach Hause, denn die Armut hat sich eben in dieser Krisensituation nochmals verstärkt. Aber 200 Arme, vor allem ältere Menschen haben wir eh schon auf unserer Sozialliste, die seit März regelmäßig versorgt werden. Auch dazu hat Ihre spontane Hilfe beigetragen, Vergelt`s Gott.
Während der Corona Schulferien haben wir auch den Kindern unserer Angestellten einen Handarbeitskurs angeboten: Die Mädchen lernten Nähen und Stricken, v.a. Flickarbeiten, Knöpfe annähen und jede bekam auch eine kleine Startausrüstung: Nadel, Schere, Faden, Knöpfe, Stricknadeln ..., so dass sie auch zu Hause ihr Erlerntes in die Praxis umsetzen können. Inzwischen hat die Schule für die Älteren wieder begonnen, wie es für die anderen weiter geht, weiß noch keiner.
Meine Hügeltouren zu den Kranken, die mir am Herz liegen, musste ich weitgehend alleine unternehmen. Aber nur zu Fuß auf den staubigen Wegen lernt man die Menschen, ihre Sorgen und Nöte, die Realität richtig kennen. Im Krankenhaus geht der Betrieb wie gewohnt weiter, nachdem die Nahverkehrsverbindungen und Transporte (Motorradtaxis) wieder fahren, merken wir keinen Unterschied zu vor Corona. Ganz herzlich danken wir Ihnen für Ihre treue Unterstützung mit vielen nützlichen Materialien und ihre finanzielle Unterstützung in unseren Armenfond.
So wünsche ich Ihnen und uns, dass wir uns die Freude, die Hoffnung auf Frieden, auf eine Lösung der Pandemie und vielleicht auch die Hoffnung, dass nach Covid doch einiges anders weiter gehen wird: bewusster, überlegter, verantwortungsvoller mit der Welt, der Natur, unseren Mitmenschen ...
Mit allen guten Wünschen für ein gesegnetes Weihnachtsfest und einem besseren guten Jahr.

Ihre
Uta Elisabeth DÜLL



Nachruf

Aktion Solidarität

Advent 2020

In diesem Jahr der Corona-Pandemie haben auch wir von der Aktion Solidarität zwei Opfer zu beklagen: Frau Cäcilia Enders (* 17.06.1929, ✝ 27.03.2020) und Auguste Finnie (* 03.04.1935, ✝ 31.03.2020).
Beide Frauen waren schon circa zehn Jahre vor der Gründung des Vereins (1982) an diversen kleinen privaten Hilfsaktionen beteiligt und ihr Leben war eng mit der Geschichte der Aktion Solidarität verbunden. Das begann in den 70er Jahren mit Fahrten in das damalige Jugoslawien, mehrmals jährlich nach Zagreb in ein Caritas-Kinderheim. Immer im, mit Hilfsgütern vollgepackten Pkw. Es war anstrengend, manchmal abenteuerlich. So kam es einmal kurz vor Weihnachten vor, dass wir eine Nacht im Schneesturm durchfuhren und Gusti am Montag früh direkt mit nur 15 Minuten Verspätung an Ihrem Arbeitsplatz ankam.
Als unter dem damaligen Landrat, Franz Weigl Deutschkurse von der Volkshochschule, für Priester und Studenten aus Polen und Jugoslawien durchgeführt wurden, ist Frau Enders - Cilli - öfter mit Ihrem Polo als Taxi eingesprungen, um kleinere Gruppen zu Gottesdiensten im Landkreis zu fahren.
Um während des Polenaufstandes 1982 Hilfe in größeren Ausmaß leisten zu können, wurde der Verein als Aktion Solidarität (Hilfe zur Selbsthilfe) mit Bruder Albert Buck als Vorstand gegründet. Gusti und Cilli mit ihrem Ehemann wurden selbstverständlich Mitglieder. Die Arbeit wurde intensiviert, Lebensmittel wurden besorgt, gespendete Kleidung musste sortiert, zum Teil gewaschen und verpackt werden. Cilli und Gusti waren voll im Einsatz, fast wöchentlich wurde ein Lkw bepackt und nach Polen geschickt, aber auch die Fahrten nach Jugoslawien wurden weitergeführt und wurden immer länger, im Laufe der Zeit bis in den Kosovo. Cilli war „Weltmeister“ im Waschen und Bügeln, hat sicher mehrere hundert Kilo Wäsche und Kleidung gewaschen und gebügelt. Bei diversen Begegnungen wurden wir um Unterstützung von Missionaren gebeten, die aus ihren kommunistischen Heimatländern keine Hilfe erhalten konnten. Mit Zustimmung und Unterstützung von Bruder Buck begann die kleine Frauengruppe auch Missionen der Salesianer zu unterstützen. So führten die Fahrten nach Jugoslawien auch ab und zu über Turin. Die Liste der Empfänger wurde immer länger: Indien, Südamerika und Afrika. Kisten und Container wurden mit Kleidung, Wäsche, Decken etc. vollgepackt und verschickt. Vorher musste alles sortiert, vieles gewaschen und verpackt werden. Cilli und Gusti arbeiteten mit einigen wenigen Frauen unermüdlich.
Als im Juli 2001 nach dem Tod von Bruder Buck (* 14.10.1937, ✝ 04.09.2000) zum ersten Vorsitzenden Wolfgang Trottmann gewählt wurde, ging die Arbeit unvermindert weiter. Die Empfängerländer wechselten je nach Bedarf und Notlage. Die Unterstützung von Pater Dankos Jungendzentrum in Rwanda wurde verstärkt, da immer häufiger Kinder auf der Straße landeten. Als Cilli ein neues Auto bekam, schenkte Sie Ihren Polo Pater Danko nach Rwanda. Auch mit den nächsten Vorsitzenden wurden weiter Hilfsgüter sortiert, gewaschen, verpackt und verschickt - bis heute.
2014 musste Gusti krankheitsbedingt die aktive Mitarbeit aufgeben, nahm aber weiterhin mit Ihrer Tochter Sheila an allen Treffen teil und verfolgte interessiert alle Aktionen. Leider verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand, die stationäre Unterbringung im BRK-Seniorenheim war notwendig. Auch dort wurde Sie weiterhin von Ihren Töchtern liebevoll betreut.
Und Cilli? Während der letzten 4-5 Jahre wurde sie vom Sortieren und Verpacken der Hilfsgüter verschont, aber es verging keine Woche, in der sie nicht schmutzige Wäsche zum Waschen aus dem Lager abgeholt und beim nächsten Besuch gewaschen und gebügelt zurückgebracht hat. Bis circa Mitte 2019, als sie mit 90 Jahren auch ins BRK-Seniorenheim umzog. Beim Beladen der Container denken alle Mitarbeiter gerne an Cilli und Ihre Brotzeit mit belegten Semmeln und selbst gebackenen Kuchen. Am 27.03.2020 wurde sie nach kurzer Krankheit in die Ewigkeit gerufen. 4 Tage später am 31.03.2020 folgte ihr Gusti in die Ewigkeit. Gott wird ihren Einsatz belohnen, denn sie haben viele gute Taten vorausgeschickt. Die Mitglieder der Aktion Solidarität werden gerne beider im Gebet gedenken. Mögen sich ähnliche Nachfolger mit großen Herzen für die Armen finden.
Allen Mitgliedern wünsche ich ein frohes und gnadenvolles Weihnachtsfest, Gottes Schutz und Segen für das kommende Jahr.

Geroldine Ondrusek